Diese Seite drucken
Mittwoch, 30 Juni 2021 16:28

Laura Maaß als Bremer Vertreterin über das EUPHA Steering Committee

Die European Public Health Association (EUPHA) hat Prof. Dr. Hajo Zeeb und Laura Maaß vom Leibniz-WissenschaftsCampus Digital Public Health in ihr Steering Committee aufgenommen. Die EUPHA versucht, ein einheitliches Verständnis von Public Health in Europa aufzubauen. Im Interview berichtet Laura Maaß detailliert über die EUPHA sowie ihre Beweggründe, sich darin zu engagieren.

Eike Dahle:
Hallo Laura, stell dich doch gerne einmal kurz vor, wer du bist und was du machst.

Laura Maaß:
Ich bin Laura Maaß, 29 Jahre alt und habe an der Uni Bremen meinen Bachelor und meinen Master in Public Health gemacht. Ich bin seit 2018 am SOCIUM in der Abteilung von Professor Rothgang, die sich unter anderem mit Gesundheitsökonomie und Pflegeökonomie auseinandersetzt. Im April 2020 habe ich mich auf eine der sechs Doktorandenstellen vom Leibniz-Wissenschaftscampus beworben. Seither erforsche ich die europäischen Gesundheitssysteme hinsichtlich der Nutzung von digitalen Technologien (z.B. elektronischer Patientenakte oder Telemedizin) und warum diese möglicherweise noch nicht genutzt werden.


Was hat dich und Hajo Zeeb dazu gebracht, zusammenzuarbeiten?

Hajo kenne ich tatsächlich schon seit meinem Bachelor, damals hat er noch Epidemiologie unterrichtet und ich habe für ihn als Tutorin gearbeitet. Außerdem ist er mein Zweitbetreuer für die Doktorarbeit, zusammen mit Professor Rothgang. Er kam dann auf die Idee, dass wir uns zusammen für die European Public Health Association, kurz EUPHA, bewerben könnten.


Seit wann seid ihr im EUPHA Steering Committee mit dabei?

Wir haben uns im Februar 2021 beworben. Tatsächlich dabei sind wir seit April 2021.

 

Was ist eure generelle Aufgabe und was ist ganz prinzipiell die Aufgabe innerhalb des Committees?

Die europäische Gesellschaft besteht aus 26 verschiedenen Sektionen, eine davon Digital Health. Das Steering Committee leitet die Sektion Digital Health.
Die allgemeine Aufgabe von uns ist das Informieren, der Austausch und das Netzwerken. Das heißt, unsere Mitglieder bekommen zum einen Zugang zu der Webseite unserer Sektion, wo wir versuchen, Publikationen zu sammeln, die wir als wichtig erachten. Aber wir schicken ebenfalls bspw. Informationen zu Konferenzen, zu Jobangeboten in wichtigen Schlüsselpositionen oder Publikationsaufrufe im Newsletter heraus.
Innerhalb des Steering Committees sind wir gerade dabei, vier Arbeitsgruppen zu gründen. Das ist einmal die Gruppe, die sich um die Kommunikation kümmert, das heißt, die sorgen für Social Media Content und die Bekanntmachung unserer Sektion.
Dann haben wir die Gruppe Academic - in der bin ich Mitglied - diese kümmert sich um das Verfassen von Kommentaren/Statements in wissenschaftlichen Journalen. Weiterhin haben wir eine Gruppe, die sich mit dem Monitoring beschäftigt. Diese Gruppe stellt relevante Artikel zu Digital Public Health auf unserer Website bereit. Ganz neu dazugekommen ist jetzt noch eine Arbeitsgruppe, die sich um die Digital Public Health Ausbildung von Gesundheitsdienstleistern wie Pflegekräften oder ÄrztInnen beschäftigt.

 

Kannst du noch etwas mehr zur EUPHA erzählen? 

Die EUPHA wurde 1992 gegründet, sie ist also genau so alt, wie ich jetzt (Lacht). Die EUPHA besteht aus 80 Mitgliedern aus 47 Ländern, es sind also über 20.000 Public-Health-Experten aus ganz Europa vertreten. Unter anderem ist auch die deutsche Gesellschaft für Public Health vertreten, deren erster Vorsitzender Prof. Gerhardus aus Bremen ist. Die EUPHA versucht, das europäische Public-Health-Bild auszubauen, weiterzubringen und WissenschaftlerInnen zu vernetzen.


Wie sind du und Hajo Zeeb eigentlich dazu gekommen, dass ihr jetzt in dem Committee mit dabei seid?

Hajo ist unser Sprecher vom Leibniz-Wissenschaftscampus in Bremen. Das heißt, seine Hoffnung war höchstwahrscheinlich den Campus ein bisschen bekannter zu machen. Bei mir war es hauptsächlich als junge Wissenschaftlerin Kontakte aufzubauen. Und ich war schon im engen Kontakt mit dem Vizepräsidenten der Sektion Stefan Buttigieg, da er mir schon mit meiner Doktorarbeit als Experte für Digital Public Health aus Malta geholfen hat. Dementsprechend war der Weg nicht so weit entfernt und abwegig zu sagen:
"Okay komm, wir bewerben uns da einfach mal drauf und vielleicht schaffen wir es ja rein oder einer von uns schafft's rein." (Lacht) Und jetzt sind wir beide drin.